Tändsticksmuseet (Streichholzmuseum) Jönköping

Tändsticksmuseet (Streichholzmuseum) Jönköping

Beitragvon Rüdiger Fecht » Freitag 7. Januar 2011, 14:27

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Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Streichhölzer zum Anzünden von Feuer benutzt. Carl Frans Lundström
und sein Bruder John begannen 1845 Streichhölzer in einer Schusterwerkstatt in Jönköping zu produzieren.


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Bereits 1848 wurde am Ufer des Vätternsees die erste Streichholzfabrik in Jönköping gebaut, weil die alte
Produktionsstätte schnell zu klein wurde. Das Gebäude beherbergt das heutige Streichholzmuseum.


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Hier wurden zuerst Phosphorzündhölzer hergestellt, die den leicht entzündlichen und giftigen weißen Phosphor
enthielten. 1844 wurden die Sicherheitszündhölzer mit rotem Phosphor erfunden.
Von den Brüdern Lundström wurde das Sicherheitszündholz so verbessert, dass auf der Weltausstellung 1855
diese Sicherheitzündhölzer ausgezeichnet wurden.
Durch die maschinelle Herstellung der Zündhölzer, wurden sie für alle Gesellschaftsschichten erschwinglich.
Und das in Zeiten, in denen es noch keinen elektrischen Strom und kein elektrisches Licht gab.


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Maschine zum Herstellen von Streichholzrohlingen.


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Ab 1870 wurden nach und nach Maschinen eingeführt, die größtenteils von dem genialen Maschinenbauer und
Ingenieur Alexander Lagermann entwickelt wurden.
Bereits 1892 stellte er eine Komplettmaschine her, die 40.000 Schachteln Streichhölzer am Tage produzierte.
Das hatte zur Folge, dass die Arbeitslöhne sanken und viele Mitarbeiter entlassen wurden.


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127 Jahre lang wurden in Jönköping Streichhölzer produziert. Zu Beginn war die Produktion reine Handarbeit.
Die Stäbchen wurden aus Espenholz gehobelt und in Bündeln in die Zündmasse mit weißem Phosphor getaucht.
Dieses Holz war in der Lage, eine Behandlung anzunehmen, die das Nachglühen des Streichholzes unterband,
wenn es ausgelöscht ist. Außerdem saugt Espenholz den Phosphor besser als andere Hölzer auf.


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Frauen und Kinder stellten die Mehrheit der Belegschaft, da sie deutlich weniger Lohn erhielten als Männer.
Wenn alle arbeitsfähigen Familienmitglieder in der Fabrik beschäftigt waren, durften sie in Häusern der
Fabrik leben.
Kinder arbeiteten ab dem 10. Lebensjahr mit und klebten Schachteln zusammen oder sie tauchten die Streich-
hölzer in die Zündmasse. Viele Arbeiter erkrankten an der Phosphornekrose durch den giftigen Phosphor.



Fazit :
Wenn (M)man oder Frau in Jönköping oder in der Nähe von Jönköping ist, sollte man sich das Museum unbedingt
anschauen! In diesem Museum erfährt man alles Wissenswerte über die Geschichte des Zündholzes.
Eine umfassende Sammlung von Werkzeugen und Maschinen, die die manuelle und später maschinelle Fertigung
der Streichhölzer veranschaulichen.

Für meine Familie und mich, ein wunderschön gemachtes Museum! Wir alle, hatten von dem Besuch etwas.
Meine Kinder 4- und 8 Jahre alt, konnten gehörtes und gesehnes, beim Streichholzschachtel befüllen, verkleben
und beschriften umsetzten. Ich konnte viele gute Bilder für's Forum machen ;)

LG, Rüdiger
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Re: Tändsticksmuseet (Streichholzmuseum) Jönköping

Beitragvon eurythmister » Freitag 7. Januar 2011, 15:56

Hallo Rüdiger,

vielen Dank für diesen Tipp. Toll, wieviel Mühe Du Dir gegeben hast!

Gruß Heyden
Många hälsningar
Heyden
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Re: Tändsticksmuseet (Streichholzmuseum) Jönköping

Beitragvon alter-schwede! » Freitag 7. Januar 2011, 16:08

Hej Rüdiger, danke für die tollen Bilder. Zusammen mit Deinen ausführlichen Bericht werden wieder Erinnerungen wach. Wir waren vor ein paar Jahren mal in den Museum. Ein Muß wenn man in der Ecke ist. Wie viele Museen in Schweden ein kleines, aber liebvoll eingerichtetes Museum.
Många hälsningar!

Sönke
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